Markus Schinwald, geboren 1973 in Salzburg, arbeitet in Malerei, Skulptur, Video und Theater. Stets vermitteln seine Werke mysteriöse und beunruhigende Atmosphären. Sie waren u. a. in der Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh, und in der Tate Modern, London, zu sehen; 2009 zeigte das KUB eine Einzelausstellung. 2011 vertrat Schinwald Österreich auf der Biennale di Venezia. Er lebt in Wien und New Haven, Connecticut, USA. |
Den Ausbruch der Covid-19-Pandemie erlebte Markus Schinwald in den USA, wo er an der Yale University unterrichtet. Schon in den 1990er Jahren entstand eine Serie von Bildern, für die er historische Gemälde bearbeitete: Schinwald erwarb Porträts aus der Zeit des Biedermeier und des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Er verfremdete die Abgebildeten, fügte Gebrechen, körperliche Beeinträchtigungen oder Handicaps hinzu. Dafür manipulierte Schinwald die Gesichter mit restauratorischen Mitteln, er ergänzte Brillen, Spangen und verstörende medizinische Behelfe. Unter ihnen finden sich auch Masken, wie sie derzeit im öffentlichen Raum vorgeschrieben sind. Lange vor der Corona Krise, als Erfindungen surrealer Einbildungskraft entstanden, erscheinen diese Werke heute als Dokumente erstaunlicher Vorahnung.
Ein besonderen Dank für die Fotos und Texte geht an das KuB Bregenz.
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